Automobil-Club Alzey e.V. im ADAC

24. Oktober

Heute also mal wieder ein Fahrtag, leider auf 4 Rädern. Ich hatte einen Tipp bekommen: Der Rio de Douro entspringt im Spanien, fliesst dann durch Nordportugal bis er dann schliesslich in Porto ins Meer fliesst. Er ist über 900 km lang und der einzige Fluss, der in Spanien so gross ist, dass Schiffe auf ihm fahren können. Der Tipp: Es gibt eine Bahnstrecke entlang des Flusses bis nach Porto. Der Einstiegsort Pochino ist hier ganz in der Nähe. Leider erfahre ich, dass es einen Streik gibt und es nur einen Zug und dann weiter mit dem Bus geht. Das ist mir nicht recht und so fahre ich den Fluss mit dem Auto ab soweit das geht. Da hat die Bahn die besseren Ausblicke. Mit dem Auto schraubt man sich dann immer wieder hoch in die Weinberge, die hier nicht ganz so geradlinig wie bei uns aber dafür weitaus höher ansteigen, als an Rhein und Mosel. Eine tolle Gegend aus der der Portwein stammt. Er darf nur so heissen, wenn er in diesen Tälern wächst. Ich hatte ihn mir immer Rot vorgestellt aber es gibt ihn auch in weiss, süffig und süss als Dessertwein. Entlang der Strasse geht es immer wieder zu den Weingütern hinauf, die den umliegenden Hügel terrassenförmig umbaut haben.
Die Strassen sind phantastisch und zaubern mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht.
Mein Paket liegt jetzt in Porto und ist zur Auslieferung bereit. Das ist dann wohl morgen. Ich bin gespannt ob sich die Mühe gelohnt hat.

23. Oktober

Jetzt bin ich wieder mobil. Ich habe mir ein Auto gemietet. Das Ersatzteil hat jetzt seit Freitag das ganze Wochenende im Regal bei DHL verbracht. Nicht um Morgens zu starten, nein, es wartete dort den ganzen Tag bis 1600, bis jemand es abholt und auf den Weg bringt. Da könnte ich platzen. Aber nein. Ich habe Urlaub und mir geht es gut. Heute habe ich dann mit dem Bus einen Ausflug nach Mirandela gemacht. Ich habe die Stadt besichtigt und dann mein Auto geholt. Das Chartern war nicht ganz so leicht da die Dame kein Englisch sprach, aber über die Zentrale habe ich es doch gerockt. Bei der Stadtbesichtigung war ich im Rathaus. Die Dame am Empfang hat mich misstrauisch angesehen aber zum Schluss habe ich dann noch eine Führung bekommen. Ich konnte zu dem Balkon heraus, den sonst jeder nur fotografiert. Nebenan steht die neue Kirche in Sichtweite der alten kleinen. Auffallend in dieser Gegend sind die gefliesten Malereien wie ich sie sonst noch nicht sah.
Mein Paket ist jetzt in Mannheim immerhin.

21. Oktober

Im Moment hänge ich in Portugal fest. Eine verregnete schwüle Nacht hat der Elektronik der Tenere zu schaffen gemacht. Überall war Wasser drin, auch in den Steckern.
Jetzt warte ich auf eine CDI Einheit aus Deutschland. Die CDI ist für die Steuerung zuständig. Ansonsten muss meine geliebte Tenere mit dem Lumpensammler vom ADAC nach Hause kommen und ich mit Leihwagen, Bus, Zug oder Flugzeug. Möglich ist alles. In 24 Std. kommt das Teil nicht, ich hoffe auf 3-4 Tage. Am Wochenende geht bei DHL schon mal nichts ins Ausland, typisch.
Ich bin hier in dem mittelgroßen Städtchen Torre de Mokorvo im Norden von Portugal. Andreas P, den ich einen Tag vorher kennengelernt hatte, blieb noch einen Tag bei mir, doch nach dem feststand, dass es bei mir nicht so schnell weitergeht, machte er sich auf den Weg nach Süden, wo er ja auch erwartet wird. Er hat sich mit seiner englischen Frau ein Haus an der Algave gekauft mit einem sehr großen Grundstück. Die beiden wollen dort einen Campingplatz aufmachen, finde ich eine gute Idee.
Überhaupt ist alles sehr günstig hier. Abends gehe ich immer sehr lecker essen, wechselnde Tagesgerichte und viel Fisch stehen auf der Karte. Vorspeise, Hauptspeise und Nachtisch. Wein darf auch nicht fehlen für unter 15 Euro.
Jose, der in Deutschland groß geworden ist und hier eine Autowerkstatt hat , in der er mittlerweile alleine arbeitet, klagt über zu wenig Arbeit und will nächstes Jahr zurück nach Deutschland. Die Halle ist sein Besitz und so will er hier noch weiter die Autos, die er hat, hier reparieren. Stundenlohn sind hier 20 Euro.
Nächste Woche habe ich einen Leihwagen, das kleine Nest kenne ich jetzt schon.

11. Oktober

Der erste Fahrtag in Portugal. Nun sind wir also zu 2 unterwegs, machen uns, nachdem wir das Regenradar beobachtet hatten, verspätet auf die Piste. Die Strassen sind nass und wir fahren hoch im die Berge. Manchmal ist auch Schlamm und Geröll auf der Strasse vom starken Regen. Als ersten Punkt gebe ich Algoso ein, das ein Castel hat, das als Ruine über der Stadt thront. Hier machen wir unsere Mittagspause mit super Fernblicken. Als Nächstes das Castello de Mogadouro, das etwas besser erhalten neben einer Kirche steht. Dann wäre die Geländetour dran gewesen. Wir suchen den Einstieg, fahren über Feldwege durch eine Schaffherde, die von Hunden beschützt werden. Ich bin eigentlich froh, als wir wieder Asphalt unter den Rädern hatten. Hier in der Nähe der Stadt ist zuviel los. Jetzt müssen wir unser Ziel über die Strasse erreichen. Das kann das Navi, schnelle Route ist aber doof. Also kurvig durchs Hinterland und das macht Spass hier. Andreas P hat auch Spass und hängt mir nicht am Hinterrad. Ich hatte schon die Befürchtung, mit meiner eher langsamen Enduro wäre es ihm zu langweilig. Wir schrauben uns hinab an unser Ziel für heute, Torre de Moncorvio, eine auf einem Hügel gelegene Kleinstadt. Wir werden hier gut empfangen. In dem vorgeschlagenen Hotel hilft man uns gerne weiter und wir schauen uns einige Hotels und Pensionen an. Hier sind alle Preisklassen dabei. Abends haben wir noch ein super Essen. Die Bedienung kann zum Glück deutsch. Die Sprache ist mir ziemlich fremd und mit spanisch kommt man hier nicht weiter, am besten Englisch.

16. Oktober

Gestern war ich dann morgens noch unsicher: Kann ich nach Portugal fahren? Was machen die Waldbrände?
Ich schaute morgens lange die Nachrichten ohne daraus schlau zu werden wo sie sind. Ich wusste, dass nur der oberen Teil von Portugal betroffen ist. Sogar hier war feiner weißer Ascheregen.
Ich fuhr erstmal los und war echt besorgt über den Nebel. War es Rauch? Ich entschloss mich, in Portugal im Hotel anzurufen und zu fragen. Der Mann beruhigte mich. Also fuhr ich mal hin. Langweilig, alles Autobahn.
Die letzten 60 km waren super, sahen auf der Karte gerade aus aber das täuschte.
Ich fand das Hotel nicht, aber dafür ein Ibis. Als ich in die Garage fuhr, stand da kein Auto. Dafür ein Motorrad.
Noch ein Andreas. Wir gingen dann abends zusammen essen. Er hat die selbe Richtung wie ich, aber keine Enduro und ist aber schon offroad gefahren. Ein Pärchen aus England hat ihn für die Strecke begeistert.
Mal sehen. Heute morgen regnet es natürlich.

14. Oktober

Gestern hatte ich dann mal Siesta am Strand gemacht. Das geht so: Zwischen 1400-1600 wird nix gemacht. Am Freitag hatte ich noch nach Internationalen oder deutschen Regeln gebadet. Das heisst, es ist so ca. 20 Grad kalt oder auch warm, also schön vorher abkühlen sich die Arme und Beine minutenlang abschrecken und sich immer weiter ins tiefe Wasser kämpfen und meine neue Badehose innerhalb von 5 Minuten nass und voller Sand zu machen. Dann habe ich mir die spanischen Regeln abgeschaut, also die Badeshorts zieht man für den Weg zum Strand an. Dort sucht man sich an dem kiloleterlangen Strand ein Plätzchen für sich alleine, legt die Shorts an ein sicheres Plätzchen, geht aufrechten Hauptes an den Strand und stürzt sich dann kopfüber in eine schö e Welle. Danach legt man sich zum Trocknen auf ein Handtuch und hat dann für den Nachhauseweg eine trockene und saubere Badehose.
Ich hoffe ich kann das noch oft machen. Ganz legal war das vielleicht nicht. Nacktbaden ist nur noch an ausgewiesen Stränden erlaubt, sonst können 300 Euro fällig sein.

Heute war dann auch Strandwetter aber ich besuchte Santiago de Campostella. Das hatte ich mir grösser vorgestellt, nicht mit einem kilometerlangen Industriegebiet. Dafür hat die Stadt im alten Historischen Ortskern grosse Gebäude und viele schöne Plätze mit kleinen Gassen. Die Wanderin von vor einigen Tagen hatte Recht gehabt. Mich berührte das alles nicht so stark als wenn ich gelaufen wäre. Ich habe keine Bekanntschaften geschlossen, die ich immer wieder gesehen habe und die einem hier um den Hals fallen. Vielen singen und feierten und das kann man hier. Es gibt jede Menge Bars, Cafes und Restaurants, die einem in ihren Auslagen Apetitt mit Fisch und Fleisch machen. Von allem genug für alle.
Für den Rückweg habe ich das Navi auf kurvenreiche Stecke gestellt und los ging die Kurvenhatz durch Wälder mit Esskastanien. Zum Teil auf dem Pilgerweg, auch mal auf Schotter mit groben Steinen kam ich auch noch an einer Jagd vorbei. Der Jäger hatte von der Strasse weg angelegt, weshalb ich ihn gar nicht erst ansprach sondern mich aus dem Weg machte.

13. Oktober

Heute war ein ruhiger Tag. Ich musste noch einiges einkaufen. Gestern war Nationalfeiertag, da war Nachmittags kein Geschäft auf. Das Notwendigste, also Wasser und Baguette holte ich an der Tankstelle. Ich konnte das nicht wissen und für das Apartment brauchte ich einiges. Außerdem habe ich meine Badehosen vergessen. Also bin ich in die nächste größere Stadt Cee gefahren. Dort gab es ein Einkaufszentrum und da bummelte ich mal alle Gänge ab, bis ich alles zusammen hatte. Die Badehose kaufte ich mir anschließend im einem Sportgeschäft. Wie sich nachher herausstellte ist das hier eine unnötige Ausgabe. Nach dem Abladen machte ich mich auf den Weg zum Strand max. 500 Meter. Dort entpellte ich mich nach und nach, die Sonne brannte erst einmal. Barfuß am Strand und da wurde mir klar, warum die Muschel das Zeichen der Pilger ist. Hier liegen sie Tonnenweise am Strand in allen Variationen und zum Teil schon uralt oder auch ganz frisch.

12. Oktober

Übernachtet hatte ich ja in Valdovino. Dort nahm ich an der Strandpromenade mein Frühstück ein und habe euch noch ein Bild gemacht. Dort mündet ein See ins Meer. Im Moment ist keine Verbindung zwischen den Gewässern. So wie vielerorts gibt es wenig Wasser von den Bergen.
Ich machte dann erstmal Kilometer und fuhr um die beiden Großstädte Ma Coruna und A Coruna vor mir einen Bogen. Hier musste ich das erste mal Autobahngebühr bezahlen. Hatte natürlich nur einen Hunderter einstecken. Es war nicht viel los aber ich gehe diese Stopps ganz gelassen an. Muss halt sein.
In Artaxo kam ich dann wieder ans Meer. Ich hatte gestern auch im einer Bäckerei Pizza bekommen, die erste, die also kam war mir und tatsächlich ich hatte Glück. Da lag so etwas ähnliches in der Auslage war aber nochmal mit Teig bedeckt. Auf meine Nachfrage stellte sich dann noch raus, daß die Verkäuferin aus der Schweiz ist und nun hier arbeitete. Sie konnte Deutsch und sagte mir, dies sei so etwas wie Fischpizza Enpanada, die gibt es nur in diesem Gebiet. Die lies ich mir dann am nächsten Strand schmecken.
Dort gab mir ein deutschsprachiger Spanier einen Tipp. Zu den nächsten 2 Strände könne ich Schotterpässe fahren. Jippih. Er arbeitet für eine deutsche Firma und hat hier Zeit wellenzureiten, was für ein Leben.
Dann fuhr ich noch ans Capo Finestre. Fast wie das Ende der Welt. So müsste es aussehen. Vor allem schön warm.
Auf der Suche nach einem Campingplatz hielt ich an einer Bar, um zu fragen. Jetzt habe ich ein Apartment für das Wochenende. Ich muss Wäsche waschen. Jetzt habe ich alle Möglichkeiten. Übrigens das Haus ist zu verkaufen, 300000€ und schon saniert. Leider fast am Ende der Welt.

11. Oktober

 

Die Nacht in Gijon war windstill und friedlich. Ruhig kann ich nicht sagen. In so einem grossen Hafen läuft wohl immer irgendein Schiffsdiesel oder irgendwas anderes macht Krach. Da ich mit Ohrstöpsel schlafe, war mir das aber egal.
Morgens wollte mich das Navi durch die Stadt lotsen, wogegen ich mich erfolgreich wehrte. Genauso zurück wie ich aus den Bergen kam bis auf die Autobahn.
Erstmal die Stadt umfahren und Strecke machen. So fuhr ich 120 km bis sich der Küstenort Foz zum einstieg anbot. Dort fuhr ich dann die Küste ab. Unterwegs holte ich mir ein grosses Stück Pizza und ein Magdalena für 3 Euro, das war dann mein Mittagsimbiss den ich am Meer bei einer großen Fabrik, aufgrund der roten Farbe machen sie wohl irgendwas mit Eisen auch der Namen der Städte Ferro weisen darauf hin, zu mir nahm. Ich schaute zu, wie jemand von einem Trainer Wellenreiten beigebracht bekam – also theoretisch kann ich es jetzt. Bei den nächsten Campingplätzen hielt ich immer mal wieder an und hatte einen Plausch mit Deutschen, die auch nach Plätzen suchten.
In Valdovino wurde ich dann fündig. Eigentlich wollte ich fast schon wieder umdrehen, da es nach Regen aussah. Wie sich herausstellte, wird die Gicht des Atlantiks hier weit ins Land hereingetragen. Als ich mein Zelt aufgebaut hatte, machte ich noch eine Wanderung barfuss an der Küste entlang und lernte sie kennen.
Meine Füsse -Atlantik, Atlantik meine Füsse hoffentlich treffen wir uns noch öfter.

10. Oktober

Das war die erste Zeltübernachtung für diese Tour. Alles hat gut funktioniert. Das Zelt ist vom Tau klatschnass aber ich habe keine Zeit, es trocknen zu lassen.
Den nächsten Platz muss ich etwas früher suchen. Gestern hat es gedämmert als ich fertig war und ich will mir ja immer noch etwas ansehen.
Meine erste Etappe geht auf die Autobahn. Vor mir liegen 2 Großstädte, da muss ich nicht feststecken. Ich habe mir danach eine Ortschaft an der Küste ausgesucht. Die Strände hier sind toll und als ich wieder in die Berge fahre, erinnert mich das Panorama an das Allgäu, allerdings mit Strand und schönem Wetter.
Die Straße führt an einem Naturschutzgebiet vorbei in ein interessantes Feuchtgebiet. Das kann ich mit Worten nicht beschreiben. Bitte Bilder ansehen.
Die Straße führt nach Panes. Von hier bis Les Arriodes an einem Fluss entlang habe ich ein absolute Traumstrecke vor mir. Zum Teil eine ganz schmale Schlucht, in die die Sonne kaum hinkommt.
Gelandet bin ich dann am 3 Campingplatz in der Nähe von Gijon. Die anderen waren schon zu, der eine nur noch am Wochenende geöffnet.
Der Platz liegt oberhalb der Stadt und bietet traumhafte Aussicht auf einen langen Sandstrand und ich bin der einzige mit Zelt. Es windet hier ordentlich. Nachdem ich bezahlt habe rät mir die Frau geschützt hinter dem Toilettenhaus aufzubauen. Na, ich bin gespannt, wie windig es wird. Mein Zelt ist ja schon von der Angriffsfläche fast ein Haus. Ich habe mal alles fest abgespannt. Danach war ich in der Stadt. Die ist sauber, alles ist groß angelegt. Es gibt einen Park für Hunde, Skaterstraßen, Fahrradwege, Unterführungen mit Kreuzungen und Wegweisern.

 

 

9. Oktober

Heute war es dann Zeit, Lumbier zu verlassen. Wenn man das Lokal betritt und direkt das Cervezia angezapft wird, dann ist man schon fast zuhause.
Ich verlasse das Tal, das im Winter bestimmt kaum Licht abbekommt, über einen 700 m Pass names Aibar und werfe keinen Blick zurück. Ich komme bestimmt wieder.
Ich habe Kurs auf die Halbwüste Pardenas Reales genommen. Bei der Info habe ich eine Karte bekommen. Es gibt 3 Strecken, die man mit motorisierten Gefährten fahren kann, ein paar mehr für Fahrradfahrer und Fussgänger. Ich fahre den einfachsten, eine asphaltierte Strasse, die auch von LKW s befahren wird. Am beeindruckensten ist für mich aber die Anfahrt.Während an der Strasse die Sonnenblumen blühen ist ein Feld weiter alles karg. Es gibt hier Wasser, Auch ein Fluss durchzieht die Steppe, die bewirtschaftet und dort bewässert wird.
Danach geht meine Tour nach Viala, eine Pilgerstadt, die auf einem Hügel thront. Ich suche mir einen Parkplatz in Sichtweite der Kirche und als ich dann so losschlendere, läuft eine Frau neben mir. Sie trägt einen Wanderstock aber kein Gepäck. Ich frage sie, wohin sie geht. „Santiago di Campostella“ gibt sie zur Antwort ich zeige ihr den Daumen hoch. Sie fragt zurück, Ich sage: „Ich auch, aber mit dem Motorrad“. Sie antwortete, das das nicht gilt, ich müsse schon laufen“. Rund um den Platz sieh ich die „Invaliden“. Alle legen die Füsse hoch, Apotheken haben hier Hochkonjunktur. Eine junge Frau war wohl gestürzt und hatte sich einen Eisbeutel besorgt. Ne, ich laufe gerne aber nicht übertrieben. Nachdem ich dann eingekauft habe und mich zu meinem Bike geselle, habe ich Glück kein Fleisch zu essen. Bei soviel abgemagerte Katzen da hätte ich keinem Spass gehabt. So jetzt aber Kurs auf das Meer. Dort sind die Nächte mild gemeldet und ich will doch das Zelt auch mal auspacken. Ich ereiche den Atlantischen Ozean bei Laredo. Mann ist das schön hier. Ein flacher langer Strand mit kaum Wellen. Leider ist der Campingplatz zu. Am 2. ist die Bar geöffnet und er verweist mich auf Castro irdiale. Das ist genau das Ort, wo ich eigentlich hin wollte, nur hatte mein Navi mir den Platz vorenthalten. Der liegt oberhalb der Ortschaft die sich sehr lang, zu Fuss eine halbe Stunde bis in den Stadtkern zieht.

8. Oktober

Heute habe ich dann mal eine Testfahrt nach Pamplona gemacht. Ich hatte natürlich Anlaufschwierigkeiten. Wäre ja auch sonst zu einfach gewesen. Nach Überbrücken meiner noch schwachen aber auch durch die Kälte der Berge (4 Grad nach Herrn Google) geschwächten Batterie konnte ich dann losfahren.
Nach der Hälfte der Strecke sah ich auf der Gegenrichtung einen Roller stehen. Ein Mann winkte mir aufgeregt zu. Also Blinker links, mal schauen ob man helfen kann.
Der Mann in meinem Alter, hiess Andres und kam aus Pamplona. Er kannte sich mit Rollern überhaupt nicht aus. Er zeigte mir seine brennende Ölkontrollleuchte und meinte, er bräuchte Öl. Damit konnte ich heute nicht dienen, ich hatte ja meine Koffer nicht dabei.
Ich bot ihm an ihn an, ihn zur nächste Tankstelle zu fahren und wieder versprach ihm, ihn auch wieder zurückzubringen, also los. Er war schon jetzt überglücklich, daß ich ihm half. An der Tankstelle angekommen wollte er mir meinen Tank volltanken lassen. Ich lehnte dankend ab. Also Öl??? Welcher Roller ist es den nun, 2 oder 4 Takt. Andres hatte keine Ahnung, hackte auf seinem Smartphone rum und suchte nach Bildern von seinem Roller. Als wir so mit dem Tankwart sprachen, kamen wir darauf, daß der Roller ausgegangen ist und erst dann ist die Kontrollleuchte angegangen. Hört sich doch eher nach Spritmangel an. Also Benzin musste mit und ein Liter Öl. Als wir wieder am Roller waren und Benzin aufgefüllt hatten, meinte er, daß er sich komisch anhört und das öl fehlt. Also am Getriebeöl fehlte nichts. Ok, dann konnte ich ja weiterfahren. Ich fragte ihn nach Parkplätzen in Pamplona und schon schwang er sich auf den Roller, ich solle ihm folgen. Es tat sich aber nichts, der Roller kam nicht aus den Puschen. Als ich dann sah, daß aus seinem Hinterrad am Getriebe lauter Baumwolle oder sowas rauskam, war seine Tour zu Ende und er musste sich doch abholen lassen. Ob er bei seinem Automatikroller den linken Hebel also die Bremse gezogen hat und dabei seine Kupplung verbrannt hat, wird sich nicht mehr auflösen lassen.
Als ich von Pamplona zurück kam waren er und sein Roller weg. Das Ganze hatte den Vorteil, daß ich nicht auf die Chica von der Information gehört habe und direkt in die Stadt gefahren bin, die in der Tat sehr viele Motorradparkplätze hat. Für mich ist sie höchstes an so einem verkehrsarmen Sonntag zu ertragen. Die kilometerlangen Gewerbegebiete wo alles, was auch bei uns Rang und Namen hat, von KFC, Burger King und Mc Donald über Aldi und Co alles vertreten ist. Die Stadt ist mit ihren vielen historischen Gebäuden sehr beeindruckend. Es gibt viele großen Wohnhäusern, in deren Erdgeschoss dann brav eine Bar oder ein Geschäft am anderen ist. Leider sind Sonntags die Geschäftszeiten sogar von Tourismus Info, Museen und sogar die Kirchen bis 1900 verschlossen. Wie sollen sich denn die Pilger ihren Stempel holen?
Auch auf dem Rückweg läuft mein Moped einwandfrei. Das war ja heute die sichere Piste mit Buslinie und Werkstatt in Pamplona. Haben wir uns gespart. Man muss einfach nur Zeit haben, manche Probleme lösen sich von ganz alleine. 🙂

7. Oktober

Gestern sollte ja meine Fahrt weitergehen-sollte wohl nicht so sein. Nach dem morgentlichen Aufsatteln vor meinem kleinen Hotel wollte ich den Motor starten, er drehte auch kräftig durch, nur anspringen wollte er nicht. Ich dachte zunächst, sie sei abgesoffen, da es nach Sprit roch. Also Bordwerkzeug raus – das heißt absatteln und dann überlegen, wie man am besten an die versteckte Zündkerze kommt. Ich entschied mich dafür, den Tank herunterzumachen. Auf jeden Fall hatte die Zündkerze keinen Funken. Auch die neue Kerze konnte es nicht besser. Jetzt noch das Kabel vom Kerzenstecker abgezogen und direkt auf Masse. Es half nichts es war kein Funke da.
Ich rief mal nach Deutschland in der Werkstatt meines Vertrauens an, ob es den noch einen Tipp gäbe. Auf jeden Fall ging es heute so nicht weiter. An der Rezeption kam nach einigem Telefonieren eine Motorradwerkstatt ans Telefon, die gerne die Maschine repariert aber sie müsse zu ihm nach Pamplona ca. 30 km entfernt. Also den ADAC bemühen. Es war jetzt 1100 durch. Die waren auch gleich bemüht, mir zu helfen. Gekommen ist aber keiner. Um 1400 ein Anruf, deutschsprachig, der Abschlepper hat selbst eine Panne, es dauert noch und ich die ganze Zeit bei der Fehlersuche, mittlerweile in der Sonne bei auffrischendem Wind. Jetzt kam mir die Idee. Bevor ich mich jetzt nach Pamplona abschleppen lasse, bleibe ich lieber hier in meinem kleinen netten Hotel am Rande der Stadt. Ich checkte wieder ein und bekam mein altes Zimmer wieder. Dann machte ich mich auf, den Canjon zu erkunden, der hier wohl die Sehenswürdigkeit ist. 2 km entfernt kam ich dann zum Naturreservart das, so weiß ich mittlerweile, von 2 Seiten durch Tunnels zu erreichen ist.  Die Tunnels sind 1910 wegen der Eisenbahnverbindung gebaut worden, um die spektakuläre Schlucht zugänglich zu machen. Man kann wirklich viele Geier und andere Vögel beobachten.
Mittlerweile kamen dann aus Deutschland per whatsapp Schaltpläne meiner Maschine. Die Ursache kann wohl nur beim Zündschloss liegen. Es hat 2 Kontakte weshalb sich der Motor durchdrehen kann aber gleichzeitig keine Funken hat. Im Hotel war ein Elektriker bei der Arbeit. Der musste mir mal sein Messgerät leihen. Als ich dann abends wieder am Hotel war wurmte es mich. Ich drückte nochmal aufs Knöpfchen und sie ballerte gleich los. Alles Gut. Das Einsprühen mit Ballistol hatte wohl gewirkt. Jetzt mache ich mir erst mal ein schönes Wochenende und dann geht es weiter. Ich habe mal richtig zeit. Heute war ich in der Stadtinformation, um herauszufinden,  was man noch so alles machen kann. Die Jungen Chicas erklärten mir, daß heute ein schwarzer Milan ausgewildert wird und ich könnte dabei sein. Auf geht es.
 

5.Oktober

Heute fängt meine Reise eigentlich erst an. Laut Wetterprognose habe ich 2 Tage um es nach Portugal ins Warme und Trockene zu schaffen. Allerdings konnte ich nicht widerstehen, noch einen kleinen Abstecher zu machen, um die westlichen Pyrenäen entlangzustreifen. Das waren knappe 300 km. Meine Reifen sind jetzt eingefahren und auch die kleinsten Straßen beeindrucken durch Asphaltverschwendung nach links und rechts.
In Lumbier hat es dann für den Tag gereicht. Lumbier ist ein großer Ort mit 9 Kirchen – in eine konnte ich sogar rein. Die Wände waren voll von Gold, weshalb sie im Inneren glitzerte und golden schimmerte. Leider konnte ich die seitlichen Altäre nicht fotografieren, da es kurz vor einem Gottesdienst war und ich deshalb nur versteckt fotografieren konnte. Dann hatte ich genug Zeit nach Campingplätzen und Hotels zu suchen. 17€ für ein Campingplatz und 37€ für ein sauberes neuwertiges Hotel -also das Hotel, da es sehr windig war und 10oC alles andere als einladend waren.

 4. Oktober

Diesmal steht Spanien -Portugal auf meiner Motorradreiseliste. Dafür habe ich mir insgesamt 5 Wochen Urlaub genommen. Ich bin im Moment in Spanien auf dem Campingplatz, den wir vor einigen Wochen bei unserer Endurotour schätzen gelernt haben und der ein guter Ausgangspunkt für Touren ist. Nachdem ich vorgestern mit Auto und Anhänger 16 Std gefahren bin habe ich mir heute, also Mittwoch den 04.10, einen „Ruhigen“ gemacht: Motorrad abgeladen und dann eine Kleine 100 km Tour gefahren.

Ein Stück in die Pyrenäen hinein bis ein Schild auftauchte, auf dem eine Quelle ausgeschildert war. Es entpuppte sich aber als Reinfall – dieser kleinen Ort mit Wasserabfüllanlage hatte keinen Brunnen, sogar auf dem Picknikplatz floss kein Wasser aus dem Hahn. Also weiter. Im Nachbartal wurde ich fündig. Hier standen die Leute Schlange, um das Wasser abzufüllen. Mit meinen wenigen Brocken Spanisch und aufgrund von mehreren Hundert Litern Wasser im PKW erzählten das Ehepaar, das sie Wasser für einen Monat mitnehmen. Das Wasser kam wirklich eiskalt aus dem Berg. Danach liess ich mich vom Navi wieder ins Isabena Tal führen wo ich dann schon mal die Koffer montierte.